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Bundesverband Prostatakrebs Selbsthilfe e. V.

Prostatakrebs ist mit ca. 58.800 Betroffenen pro Jahr die häufigste Krebserkrankung bei Männern. Der Bundesverband Prostatakrebs Selbsthilfe e. V. unterstützt in über 200 Selbsthilfegruppen Patienten in allen Belangen rund um den Krebs.

Prostatakrebs – Die häufigste Krebserkankung bei Männern

Im Jahr 2017 erhielten nach Angaben des Robert Koch-Instituts etwa 62.200 Männer die Diagnose Prostatakrebs. Rund ein Viertel der Krebsneuerkrankungen bei Männern betreffen die Prostata, was Prostatakrebs zur häufigsten Krebserkrankung bei Männern macht. Prostatakrebs tritt meist erst im späten Alter auf, das durchschnittliche Erkrankungsalter liegt bei 72 Jahren. In der Regel wächst der Krebs langsam und kann bei frühzeitiger Diagnose gut behandelt werden. Zur Früherkennung von Prostatakrebs gibt es zwei gängige Methoden: die rektale Tastuntersuchung und den PSA-Test. Beim PSA-Test wird das Blut auf das „prostataspezifische Antigen“ (PSA) untersucht. Ein erhöhter PSA-Wert kann auf Krebs hindeuten. Gewissheit gibt die anschließende Gewebeprobe. Männer ab 45 Jahren haben im Rahmen des gesetzlichen Krebsfrüherkennungsprogramms einmal im Jahr Anspruch auf eine Tastuntersuchung beim Hausarzt oder Urologen. Diese Untersuchung wird auch von den gesetzlichen Krankenkassen bezahlt. Der PSA-Test hingegen gehört nicht zu den Leistungen der gesetzlichen Krankenkassen.

Neben einer Operation oder Bestrahlung kommt bei der Behandlung von Prostatakrebs insbesondere für früh erkannte Tumore mit einer guten Prognose auch die sogenannte „Aktive Überwachung“ infrage. Hier wird der Krebs erst einmal beobachtet und nur behandelt, wenn er weiterwächst.

Der Bundesverband Prostatakrebs Selbsthilfe e. V. ist Anlaufstelle für Prostatakrebspatienten

Der Bundesverband Prostatakrebs Selbsthilfe e. V. (BPS) ist eine gemeinnützige Patientenorganisation für Prostatakrebspatienten und ihre Angehörigen. Im Jahr 2000 schlossen sich 18 Prostatakrebs-Selbsthilfegruppen zu einem Bundesverband zusammen. Aus den 18 sind mittlerweile deutschlandweit über 200 Selbsthilfegruppen mit etwa 8.000 Mitgliedern geworden. Damit ist der BPS europaweit die größte und weltweit die zweitgrößte Organisation für Männer, die an Prostatakrebs erkrankt sind. Gegenseitigen Halt und Unterstützung erhalten die Betroffenen unter anderem in den Selbsthilfegruppen, auf der Internetseite des Verbands oder bei der Beratungshotline. Außerdem stellt der BPS zahlreiche Informationsmaterialien bereit.

Zu den Zielen des Vereins gehören neben der Verbesserung der Behandlungen und der Lebensqualität der Prostatakrebspatienten auch das Bereitstellen von verständlichen und anschaulichen Informationen über Diagnose, Behandlung und Nachsorge. Durch seine Arbeit wirkt der BPS als Patientenvertretung in Gremien des Gesundheitswesens und der Politik aktiv mit und setzt sich dort für Prostatakrebserkrankte ein. Der BPS steht unter der Schirmherrschaft der Deutschen Krebshilfe, die auch Partner der Nationalen Dekade gegen Krebs ist. 

Flyer der Beratungshotline Bei der Beratungshotline können Patienten mit anderen Betroffen sprechen
Bei der Beratungshotline können Patienten mit anderen Betroffen sprechen © Bundesverband Prostatakrebs Selbsthilfe e. V. 

Engagement im Bundesverband Prostatakrebs Selbsthilfe e. V. 

Wer sich selbst im Bundesverband Prostatakrebs Selbsthilfe e. V. engagieren möchte, hat viele verschiedene Möglichkeiten: Vom Mitwirken im BPS-Vorstand oder den Regional- und Landesverbänden über die Leitung einer Selbsthilfegruppe vor Ort bis hin zur Mithilfe bei der BPS-Beratungshotline oder in der Redaktion des BPS-Magazins sind die Aufgabenbereiche sehr vielfältig.

Betroffene erreichen den Verband in den Selbsthilfegruppen vor Ort, per E-Mail oder über der Beratungshotline (0800 70 80 123). Weitere Informationen und Dialogmöglichkeiten bieten die sozialen Netzwerke des BPS (Facebook, Twitter und Instagram).

3 Fragen an: Ernst-Günther Carl, stellvertretender Vorsitzender des Bundesverbands Prostatakrebs Selbsthilfe e. V.

1. Welche Fragen stellen Betroffene, wenn sie sich an den Bundesverband Prostatakrebs Selbsthilfe e. V. wenden?
Betroffene kommen meist mit ganz unterschiedlichen Fragen auf uns zu. Sie wollen zum Beispiel wissen, was ihre Befunde bedeuten, welche Therapiemöglichkeiten es gibt oder sie haben Fragen zum Nebenwirkungsmanagement. Wir bieten ihnen dann ein breites Informationsspektrum. Viele Fragen klären sich auch in den Gesprächen mit anderen Betroffenen in unseren lokalen Selbsthilfegruppen. Dort können sie Erfahrungen austauschen und emotionalen Beistand bekommen.

2. Was hat den Verband vom Mitmachen bei der Nationalen Dekade gegen Krebs überzeugt?

Uns ist die Krebsprävention ein wichtiges Anliegen. Denn Prostatakrebs ist die häufigste Krebserkrankung bei Männern und die umfassende Früherkennung ist von großer Bedeutung. Daher finden wir es gut, dass das Thema Prävention ein Kernbereich der Nationalen Dekade gegen Krebs ist. Wir befürworten, dass die Dekade gegen Krebs unter Einbezug der Wissenschaft sowie der Patientinnen und Patienten wesentliche Themen der Krebsprävention und Früherkennung sowie der Behandlung von Krebserkrankungen auf die öffentliche Agenda setzt.
Wir glauben, dass im Rahmen der Dekade echte Fortschritte erzielt werden können – auch in unserem Kernbereich, der Früherkennung und Behandlung von Prostatakrebs. Wir denken, dass es durch den Einfluss der Dekade eine gute Lösung zur Früherkennung und Prävention von Prostatakrebs geben wird, so wie es sie jetzt schon für Brust- oder Darmkrebs gibt.

3. Welche Bedeutung hat die Krebsforschung für den Bundesverband Prostatakrebs Selbsthilfe e. V.? Und welche Herausforderungen in der Krebsforschung gibt es?

Für uns ist die Krebsforschung unersetzlich. Leider ist es oft so, dass Prostatakrebs beim ersten Arztbesuch schon weit vorangeschritten ist. Deshalb braucht es Verfahren, um den Krebs frühzeitig zu erkennen. Dazu gehört auch, sich weiter mit Themen wie Liquid Biopsy zu beschäftigen, um evidente Präventionsmaßnahmen realisieren zu können.
Weiterhin ist es dringend notwendig, neben dem Themenbereich „Hormonentzug“ auch Immuntherapien gegen Krebs wie die Therapie mit CAR-T-Zellen voranzubringen und auf diesen Gebieten weiter zu forschen. Denn nur durch Forschung können Prostatakrebspatienten am Ende die für sie bestmögliche Behandlung erhalten. Bislang gibt es außerdem keine Hinweise darauf, warum Prostatakrebs ausbricht oder wie er entsteht. Auch auf diesem Gebiet wäre weitere Forschung notwendig.  

Ernst-Günther Carl, stellvertretender Vorsitzende des Bundesverband Prostatakrebs Selbsthilfe e. V. über die Ziele des Verbands

Wir vom BPS haben uns das Ziel gesetzt, mit unseren Selbsthilfegruppen vor Ort Prostatakrebserkrankten zu helfen. Unter unserem Motto „informieren, helfen und Einfluss nehmen“ stehen wir den Patienten nicht nur in psychologischen Fragen beiseite, sondern auch bei der Behandlung. Wir möchten den Betroffenen Mut und Stärke vermitteln, für ein hohes Maß an Lebensqualität trotz Krankheit. Deshalb sprechen wir offen über alle krankheitsbedingten und psychosozialen Probleme und lassen keine Tabuisierungen zu.

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