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4. März ist internationaler HPV Awareness Day

Der HPV Awareness Day will auf Humane Papillomviren (HPV) als Auslöser bestimmter Krebsarten aufmerksam machen. Die HPV-Impfung schützt Männer wie Frauen und kann so der Entwicklung dieser Krebsarten vorbeugen – wird aber noch zu wenig genutzt.

Der Wissenschaftler Harald zur Hausen († 2023) vom Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) erbrachte 1982 als erster den Nachweis, dass humane Papillomviren (HPV) Auslöser von Gebärmutterhalskrebs sind und erhielt dafür 2008 den Nobelpreis. Auf dieser Grundlage konnte 2006 erstmals eine Impfung gegen die krebsauslösenden Viren entwickelt werden. Die sogenannte HPV-Impfung wird seit 2007 von der Ständigen Impfkommission (STIKO) für Mädchen empfohlen.

Inzwischen weiß man, dass die Viren auch Krebserkrankungen in Mund- und Rachenraum, im Darmausgang sowie im männlichen Genitalbereich auslösen. Gefährdet sind daher beide Geschlechter. Seit 2018 gilt die Impfempfehlung der STIKO deshalb für Mädchen und Jungen. Im besten Fall sollte im Alter von 9 bis 14 Jahren geimpft werden – noch vor dem ersten Sexualkontakt, über den die Erreger übertragen werden.

Kann auch nach dem ersten Sex noch gegen HPV geimpft werden?
Auch nach dem ersten Sex können und sollten ungeimpfte Mädchen und Jungen noch gegen HPV geimpft werden. Selbst wenn es dann schon zu einer persistierenden HPV-Infektion gekommen sein sollte, kann die Impfung trotzdem noch einen Schutz vor den anderen im Impfstoff enthaltenen HPV-Typen bieten. Je früher die Impfung nachgeholt wird, desto besser. Die Impfung kann bis zum 18. Geburtstag auf Kosten der Krankenkassen nachgeholt werden.

Impfbeteiligung in Deutschland noch ausbaubar
Das DKFZ, das auch Partner der Nationalen Dekade gegen Krebs ist, weist darauf hin, dass sich für einen flächendeckenden Schutz aller (so genannte Herdenimmunität) mehr Menschen gegen HPV impfen lassen sollten. Eine Impfquote von 70 Prozent wäre hierfür notwendig, in Deutschland ist diese jedoch längst nicht erreicht. Die skandinavischen Länder und Australien hingegen vermelden Impfquoten von 80 bis 90 Prozent. Tatsächlich belegen Studien, dass in Australien seit der Einführung des Impfprogramms deutlichen weniger Vorstufen von Gebärmutterhalskrebs diagnostiziert werden. „Ich freue mich sehr darüber, dass nun mehr und mehr Daten die Wirksamkeit der HPV-Impfung belegen, nicht nur für Krebsvorstufen, sondern auch für Gebärmutterhalskrebs. Ich wünsche mir, dass diese gute Nachricht noch deutlich mehr Eltern davon überzeugt, ihre Kinder gegen krebserregende HPV impfen zu lassen“, sagt Harald zur Hausen.

Immer noch erkranken in Deutschland jährlich viele Menschen an HPV-bedingtem Krebs. Fast jeder Mensch infiziert sich irgendwann im Laufe seines Lebens mit den Viren – wobei die Infektion meist unerkannt verläuft und von selbst wieder abklingt. Doch die Infektion kann unbemerkt zu Zellveränderungen und zur Entwicklung von Krebsvorstufen führen.

Diese können sich über viele Jahre (10 bis 30 Jahre) ohne Beschwerden zu verursachen zu einem bösartigen Tumor entwickeln, der dann zum Zeitpunkt seiner Entdeckung oft schon in umliegendes Gewebe eingebrochen ist.

Der beste Weg einer Krebsentwicklung entgegenzuwirken: Prävention
Die HPV-Impfung ist ein zentrales Element zum Schutz vor HPV-induzierten Tumoren. Prävention und Präventionsforschung sind ein Schwerpunkt der Nationalen Dekade gegen Krebs, mit dem sich die gleichnamige Arbeitsgruppe intensiv beschäftigt.

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