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Nahrung statt Krebs

Mehr Ackerfläche für Nahrungsmittel und mehr Geld für gesunde Ernährung – der Weltnichtrauchertag 2023 rückt ungewöhnliche Aspekte des Tabakverzichts in den Fokus.

Der diesjährige Weltnichtrauchertag am 31. Mai stellt die Ernährung in den Mittelpunkt. „Wer kann schon Tabak in Nahrung verwandeln? #NahrungStattTabak“ lautet das offizielle Motto, mit dem die Deutsche Krebshilfe und das Aktionsbündnis Nichtrauchen e. V. für den Rauchverzicht werben. Denn wer rauchfrei lebt, hat mehr Geld für gesunde Lebensmittel und trägt dazu bei, dass weltweit mehr Nahrungsmittel angebaut werden können – zwei Aspekte, die bislang vergleichsweise wenig Beachtung fanden.

Bis zu 28-mal höheres Krebsrisiko

Der wichtigste Grund, nicht zu rauchen, ist aber ein anderer: Rauchen ist nach wie vor Krebsursache Nummer eins.

Etwa 19 Prozent aller Krebsneuerkrankungen entstehen hierzulande aufgrund von Tabakkonsum. Dabei entwickelt sich Krebs vor allem an den Organen, die beim Inhalieren mit dem giftigen Rauch in Kontakt kommen: Mundhöhle, Kehlkopf, Speiseröhre und Lunge. Bis zu 90 Prozent der bösartigen Tumoren an diesen Lokalitäten lassen sich auf Tabakkonsum zurückführen. Am häufigsten kommt es zu Lungenkrebs; bei rauchenden Männern zwischen 65 und 74 Jahren erhöht sich das Risiko dafür um das 28-Fache im Vergleich zu nie rauchenden Altersgenossen. Und auch weitere Krebsarten werden durch das Rauchen begünstigt. Da Rauchen ein vermeidbarer Risikofaktor ist, liegt hier ein großes Potential für die Krebsprävention.

Die Grafikstellt das Risiko einer Krebserkrankung von Rauchenden im Vergleich zu Nicht-Rauchenden dar. Tabakatlas
Diese Krebsarten werden durch das Rauchen begünstigt. Angegeben ist der Faktor, um den sich bei Rauchern (blau) und Raucherinnen (rot) das Krebsrisiko im Vergleich zu Nie-Rauchenden erhöht. © Tabakatlas 2020/Stabsstelle Krebsprävention am DKFZ

Mehr Tabakkonsum durch Corona-Pandemie

Dank stetiger und erfolgreicher Präventionsmaßnahmen geht die Zahl der Raucherinnen und Raucher seit 20 Jahren zurück. Doch die Coronapandemie wirkt sich negativ aus. Eine aktuelle Umfrage ergab: Seit der Pandemie raucht jeder vierte Rauchende häufiger oder hat erst kürzlich mit dem Tabakkonsum angefangen. Dagegen raucht nur jeder Zehnte weniger oder hat ganz aufgehört. Laut der Befragung sind die Gründe unter anderem der Wunsch nach Stressabbau (32 Prozent), aber auch Langeweile (18 Prozent) und vor allem Gewohnheit (60 Prozent). Nicht verwunderlich, denn das im Tabak enthaltene Nikotin macht abhängig und verursacht Entzugserscheinungen.

Aufhören lohnt immer!

Die gute Nachricht: Mit dem Rauchen aufzuhören lohnt immer. Nach dem Rauchstopp sinkt die Wahrscheinlichkeit, an Kehlkopf-, Mundhöhlen-, Speiseröhren-, Bauchspeicheldrüsen-, Blasen- und Lungenkrebs zu erkranken. Wer mit 30 Jahren aufhört, reduziert sein Lungenkrebsrisiko fast wieder auf das eines Menschen, der nie geraucht hat; ein etwas erhöhtes Restrisiko bleibt aber meist bestehen. Und nur halb so viele 50-Jährige, die das Rauchen aufgeben, bekommen bis zu ihrem 75. Lebensjahr eine Lungenkrebsdiagnose – verglichen mit ihren weiter rauchenden Altersgenossen.

Rauchende, die aufhören wollen, finden viele Unterstützungsangebote für den Ausstieg aus dem Tabakkonsum. Entsprechende Angebote finden sich bei der Stabsstelle Krebsprävention des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ), einem Partner der Nationalen Dekade gegen Krebs.

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